Entwicklung seit 2023 sowie Ursachen und Ausblick 2026

1. Aktuelle Entwicklung seit 2023

Der deutsche Immobilienmarkt steht seit 2023 unter Druck. Nach Jahren stabiler Finanzierungen haben steigende Zinsen und wirtschaftliche Unsicherheiten die Zahl der Zwangsversteigerungen deutlich erhöht:

  • 2023: Rund 12.332 Immobilien wurden zwangsversteigert – ein Plus von ca. 2 % gegenüber 2022.

  • 2024: Die Zahl stieg auf 13.445 Fälle, ein Zuwachs von fast 10 %. Der Gesamtwert der versteigerten Immobilien lag bei 4,3 Mrd. €.

  • 2025: Bereits über 7.240 Immobilien im ersten Halbjahr, Prognose für das Gesamtjahr: ca. 15.000 Fälle (+12 % gegenüber 2024).

Haupttreiber sind:

  • Gestiegene Bauzinsen (aktuell ca. 4 %), die Anschlussfinanzierungen verteuern.

  • Inflation und höhere Lebenshaltungskosten, die Haushalte belasten.

  • Strengere Kreditvergaben durch Banken.

2. Prognose für Q4/2025 und 2026

Experten erwarten für das 4. Quartal 2025 eine weitere Zunahme, da viele Zinsbindungen auslaufen. Für 2026 wird ein Anstieg auf 16.500 Zwangsversteigerungen prognostiziert (+10 %), sofern die Zinsen hoch bleiben und die Konjunktur schwach bleibt.

3. Verteilung nach Objektarten

  • Wohnimmobilien dominieren mit ca. 69 % aller Fälle.

  • Ein- und Zweifamilienhäuser machen knapp 50 % aus.

  • Eigentumswohnungen: ca. 20 %

  • Rest: Grundstücke und Gewerbe.

4. Chancen und Risiken für Käufer

Chancen:

  • Kaufpreise oft 20–40 % unter Marktwert.

  • Keine Maklerprovision.

Risiken:

  • Keine Gewährleistung, mögliche Mängel.

  • Kurze Zahlungsfristen (6 Wochen).

  • Belastungen im Grundbuch bleiben bestehen.


Fazit

Die steigende Zahl der Zwangsversteigerungen ist ein Warnsignal für die Stabilität des Immobilienmarktes. Für Käufer eröffnen sich Chancen, aber nur bei gründlicher Vorbereitung. Für Eigentümer ist die Entwicklung ein Appell, Finanzierungen frühzeitig zu prüfen und Risiken abzusichern.